Richtig Laufen
Barfuß oder mit minimalistischen Schuhen zu laufen ist eine tolle Sache – wenn man es richtig macht. Wer ohne jede Vorbereitung losläuft, wird mehr kaputt machen als dass er Freude hat und gefrustet wieder zu seinen Hightechtretern zurückkehren. Diese kurze Anleitung soll einen Überblick über die richtige Lauftechnik mit NakedShoes geben. Wir schlagen vor, sich darüber hinaus eines der vielen Barfuß-Laufbücher zu besorgen, die neben Bildern zur Lauftechnik auch gute Übungen zur Kräftigung der Fußmuskulatur bieten.
Die Freiheit nehm ich mir
Ob ganz barfuß oder mit NakedShoes – die Lauftechnik bleibt dieselbe. Allerdings mit einem Unterschied: Die dünne Sohle der NakedShoes schirmt den Fuß von spitzen Steinen oder rauen Untergründen ab. Eine Schutzfunktion die zwar gewollt ist, allerdings auch eine gewisse Gefahr in sich birgt. Denn gerade Anfänger merken im Eifer des Laufs oft nicht, wenn die Füße eigentlich schon längst eine Pause bräuchten. Und wundern sich am nächsten Tag über schmerzende Waden, Sehnen oder Füße. Wer sonst nie barfuß geht, sollte unbedingt so oft wie möglich die Schuhe ausziehen und seinen Füßen die neuen Eindrücke gönnen. Ein Spaziergang barfuß ist ein tolles Erlebnis, auch wenn zu Beginn jedes Steinchen piekt. Beim Laufen beginnen Sie mit kleinen Einheiten. Zuerst eine Minute. Dann fünf, zehn, langsam aufbauend. Wer auf seine gewohnten Laufkilometer nicht verzichten will, kann die superleichten NakedShoes in die Hand nehmen und zwischendurch einfach wechseln.
Federn und Hebel
Unsere Füße bestehen aus einem System von Federn und Hebeln und sind dafür geschaffen uns auch über längere Strecken zu sicher zu tragen. Muskeln, Sehnen und Bänder spielen in faszinierender Weise zusammen und bilden einen komplexen Mechanismus, der die beim Laufen entstehenden Kräfte abfedert und energieschonend wieder freigibt und uns so vorwärtstreibt. Doch wie überall im Körper gilt auch hier „Use it or loose it!“ Durch jahrzehntelanges Schuhtragen haben sich Sehnen verkürzt und Muskeln sind schwach geworden. Die gute Nachricht: Das lässt sich beheben. Die schlechte: Es kostet etwas Mühe. Aber wer sich auf den Weg macht, wird mit gesunden, starken Füßen belohnt die obendrein auch noch schneller machen.
Nie mehr Joggen!
Gleich vorneweg: Hören Sie auf zu joggen, fangen Sie an zu laufen! Der Jogging-Stil ist erst durch dicke gedämpfte Schuhe möglich geworden und eine unnatürliche Mischform zwischen Gehen und Laufen. Und vermutlich für eine Vielzahl von Laufverletzungen verantwortlich.
Saubere Haltung
Die natürliche Laufbewegung beginnt flach auf dem Fußballen, die Ferse senkt sich kurz bis auf den Boden ab. Wenn die Haltung stimmt, sollten die Füße direkt unter dem Körperschwerpunkt aufkommen, nicht davor. Kopf und Brust bleiben aufrecht (stellen Sie sich eine Marionetten-Schnur am Kopf vor, die sie die ganze Zeit leicht nach oben zieht). Die Beine sind stets leicht gebeugt und unterstützen somit den natürlichen Federmechanismus des Körpers. Wer auf seine Haltung achtet wird die Füße automatisch richtig aufsetzen. Der Lauf soll leicht und federnd sein. (Als Fantasy-Fan stelle ich mir einen Elfen vor, der lautlos über den Waldboden huscht). Wenn Sie sich darauf konzentrieren, den Fuß möglichst schnell wieder anzuheben treibt Sie die gespeicherte Energie kraftschonend vorwärts. Es wird mit kurzen Schritten und einer möglichst hohen Schrittfolge gelaufen. Wer zählen mag – 180 Schritte/Minute gelten als optimal. Die Füße beschreiben eine leicht eingedellte Kreisbewegung. Hilfreich kann es sein, sich die Pedale eines Fahrrads vorzustellen. Und bei allem gilt: Locker bleiben! Versuchen Sie sich zu entspannen, von den Schultern bis zu den Waden. Nur dann kann der Körper seine Arbeit tun.